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Börsencrash – Wie sollte man reagieren

Aus gegebenen Anlass und weil ich selbst schon einige leidliche Erfahrungen gemacht habe, erfahrt ihr im folgenden, wie ihr bei einem Börsencrash reagieren solltet.
Hätte mir jemand diese Tipps zu Anfang meiner Investitionstätigkeiten gezeigt und hätte ich mir diese dann auch zu Herzen genommen, wäre ich beispielsweise nicht bereits 2019 panisch aus der Netflix oder Infineon Aktie ausgestiegen. Ich muss wohl kaum erzählen, dass mich das einige Kursgewinne gekostet hat.

Wie definiert sich ein Börsencrash

Ein Börsencrash ist ein Zusammenbruch des Börsenhandels, bei dem Kurse innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeit einen massiven Teil ihres Wertes verlieren. In der Regel sorgen panikartige Verkäufe von Anlegern dafür, dass Aktienkurse über die gesamte Spanne der Börse stark fallen. Die Ursachen können unterschiedlich sein und von platzenden Spekulationsblasen bis hin zu Handelsstreitigkeiten zwischen zwei Ländern reichen. Oder eben Pandemien.

Was ist wichtig zu beachten

Zunächst einmal solltet ihr auf einen Börsencrash oder zumindest stärker sinkende Kurse vorbereitet sein. In der Geschichte der Börse kam es immer wieder zu solchen Ereignissen und sie werden auch in Zukunft nicht ausbleiben. Das ist so sicher wie die Dividende von Coca-Cola. Doch wer vorbereitet ist und nicht in Panik verfällt, kann von diesen Crashs sogar profitieren.

Folgendes solltet ihr beachten, wenn es zu einem Ausverkauf an der Börse kommt. Zumindest nehme ich mir diese Tipps persönlich sehr zu Herzen:

  1. Ruhe bewahren: Dieser Punkt ist der wichtigste. Zum Zeitpunkt sinkender Kurse zeigt sich, ob ihr wirklich an die Aktien in eurem Portfolio glaubt. Ich empfehle ohnehin nur in Unternehmen zu investieren von denen ihr so überzeigt seid, dass ihr sie euer ganzes Leben besitzen möchtet. Ist das der Fall, sollten euch kurzfristig sinkende Kurse auch nicht aus der Fassung bringen. Immerhin seid ihr doch überzeugt, dass euere Aktien weiter wachsen werden. Macht euch bewusst, dass die Börsen nach jedem Crash stärker zurückgekommen sind. Es gibt gar keinen Grund, ausgerechnet jetzt den Glauben in eure Investments zu verlieren.
    Ausnahmen bilden natürlich solche Aktien, die unmittelbar von dem Grund des Crashes betroffen sind. Hier lohnt sich ein Blick auf die Nachhaltigkeit eures Investments. Beispielsweise Kryptowährungen während des Platzens der Kryptoblase. Oder Bankaktien während der Bankenkrise.
  2. Cash-Reserven checken: Wenn ihr geschickt seid, habt ihr immer einen kleinen Cash Bestand übrig, um diesen in eben solchen Momenten stark sinkender Kurse in den Ring zu werfen. Der Wohlstand der erfolgreichsten Investoren basiert auf den Käufen während der Börsencrashs. Warren Buffet beispielsweise hat in Banken investiert, am Ende der Finanzkrise 2008, als jeder andere die Finger von diesen gelassen hat. Nun, er hat viel Geld damit gemacht.
    Spart euer Gehalt oder eure Dividenden während eines Börsencrashs an. Die Zeit wird kommen, da die Kurse wieder steigen. Und dann ist eure Zeit gekommen.
  3. Einkaufen: Wenn sich die Kurse wieder erholen, kauft nach. Oft handelt es sich bei Crashs um Überreaktionen des Marktes, die schnell wieder aufgeholt werden. Und selbst wenn nicht, am Ende erreichten Börsen jedes Mal wieder ein neues Allzeithoch. Diejenigen die während eines Crashs günstig investiert haben, sind die Millionäre von morgen.
    Aber seid euch bewusst, dass es den perfekten Zeitpunkt zum Investieren nicht gibt. Nur die wenigsten erwischen den tiefsten Stand und auch bei denen ist es nur Glück. Also selbst wenn die Kurse nach eurem Kauf erst einmal weiter sinken, lasst euch nicht entmutigen. Ihr habt immernoch günstiger eingekauft als ihr es vor einer Woche gekonnt hättet.

Wie kann ich auch in einem Börsencrash Geld verdienen

Diese Frage habe ich gerade zum großen Teil schon beantwortet. Lasst euch nicht von der Panik anstecken, verkauft nichts, was ihr nicht verkaufen wolltet nur weil es andere machen. Und kauft nach, sobald die Kurse eurer Meinung nach einen günstigen Preis erreicht haben.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf die Krisengewinner zu setzen. Während der Corona Krise beispielsweise haben diejenigen viel Geld verdient, die auf Impfstoffhersteller oder sogenannte Stay-at-home Aktien gesetzt habe. Denn diese sind gestiegen, während der Rest des Marktes gesunken ist.
Aber auch hier ist es natürlich alles andere als ein Selbstläufer, die Profiteure einer Krise herauszufiltern. Handelt nur, wenn ihr euch sicher seid und verfallt nicht in Spekulationen und Zockereien.

Welche Börsencrashs gab es

  • 07.02.1637: Erster überlieferter Börsencrash. Zusammenbruch der niederländischen Tulpenbörse in Folge von Spekulationen auf steigende Tulpenpreise. Diese brachen nach Platzen der Blase um 95% ein.
  • 24.+25.10.1929: Größter Börsencrash. Am sogenannten schwarzen Donnerstag kam es an der New York Stock Exchange zu massiven Kursverlusten in Folge einer Spekulationsblase. Aktien wurden immer höher bewertet und mit Krediten finanziert, selbst noch nach Einsetzen eines Konjunkturabschwungs.
    Mitte Oktober begannen die Kurse zu stagnieren und Anleger wurden sich der Gefahr bewusst. Am 24.10.1929 begann gegen 11 Uhr ein nie dagewesener Crash. In Europa folgte aufgrund der Zeitverscheibung am 25.10.1929 der schwarze Freitag.
    Die Weltwirtschaftskrise und Great Depression in den USA folgten. Erst im März 1933 erreichten die Aktienkurse ihre endgültigen Tiefststand. Bis dahin hatten sie im Schnitt 75% an Wert verloren.
  • 19.10.1987: Erste globale Finanzkrise und schwarzer Montag. Der Dow Jones verlor an einem Tag 23%.
  • 13.03.2000: Platzen der Dotcom-Blase. In Folge spekulativer Überbewertungen von allen Unternehmen, die etwas mit dem Internet zu tun hatten. In Unternehmen wurde alleine deswegen investiert, weil sie ein .com im Namen trugen. Zwischen 2000 und 2002 verlor der Nasdaq Index fast 78%.
  • 09.2007: Globale Finanzkrise in Folge der Lehman Brothers Pleite. Weltweit gingen die Märkte im Durchschnitt um über 50% zurück. Vor allem Banken Titel verloren einen Großteil ihres Wertes.
  • 09.03.2020: Corona-Crash. In Folge der Corona Pandemie und des Lockdowns verlor der Dax in weniger als einem Monat 40% an Wert. Der historisch größte Rückgang innerhalb eines so kurzen Zeitraums.

Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zeig aber, dass es in der Vergangenheit schon mehrfach schlecht um die globalen Aktienmärkte stand. Die Lehre sollte allerdings sein, dass sie sich jedes Mal wieder erholt haben. Schaut euch beispielsweise den ein oder anderen ETF wie den MSCI World an, dann wisst ihr was ich meine. Also: Nicht in Panik geraten.

Fazit

  • Ein Börsencrash ist ein Zusammenbruch des Börsenhandels, bei dem Kurse innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeit einen massiven Teil ihres Wertes verlieren.
  • Die Ursachen können unterschiedlich sein und von im Vorherein aufgebauten Blasen bis hin zu Handelsstreitigkeiten oder Pandemien reichen.
  • Wichtig ist Ruhe zu bewahren und nicht in die Panikverkäufe einzusteigen. Crashs gehören zum Börsenleben dazu.
  • Nutzt die Chance und kauft Aktien günstig nach.
  • Nach jeder Krise haben sich die Börsen weltweit wieder erholt.
  • Setzt auf deine langfristigen Investments und schaut euch nach Krisengewinnern um, um auch während des Crashs Rendite zu erzielen.

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