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Depotupdate 02/22

Russland-Krise schwebt über allem

Es ist das beherrschende Thema in den letzten Wochen. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht. Welche Auswirkungen das auf die Börsen hat, durften wir bereits in Teilen erfahren. Turbulenzen an den Aktienmärken dürfte weitergehen. Eine Entspannung würde ich vor einem (zu erwartenden) Ende des Krieges nicht erwarten, vor allem nun da Putin auch noch mit seinen Atomwaffen droht.
Zum Glück habe ich keine russischen Aktien im Depot und das wird auch so bleiben. Leider sind meine stark gewichteten Bankenwerte durch die Sanktionen stark unter die Räder gekommen. Ich werde sie aber weiter halten und denke sogar über einen Nachkauf nach sobald sich die Auswirkungen auf die europäischen Banken abschätzen lassen.

Käufe und Verkäufe

Aus den oben genannten Gründen halte ich mich momentan an der Börse zurück. Aus meiner Sicht sind die Auswirkungen auf die Unternehmen weiterhin unkalkulierbar. Auch wenn einige Aktien inzwischen einen interessanten Kurs erreicht haben. Meine Watchlist wächst.
Ich habe die letzten zwei Monate genutzt, meinen Cash Bestand etwas auszubauen. Sollte es an den Börsen tatsächlich weiter bergab gehen, stehe ich bereit. Aber niemals überhastet und immer wohl überlegt. Ich verpasse lieber ein paar Prozent einer Erholung als ins Fallende Messer zu greifen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe im Februar keine Käufe getätigt, dafür aber meinen Cash Bestand erhöht, sodass ich jederzeit für Käufe bereitstehe.

Aufgrund des Krieges habe ich mein Depot gründlich durchforstet auf der Suche nach Aktien, die besonders unter einem Einmarsch Russlands leiden würden, oder denen ich langfristig keine Erholung im Falle weiter sinkender Kurse zutrauen würde. Wie gesagt sind meine Bankenwerte besonders gefährdet, ich halte aber an ihnen fest und hoffe, dass sich die Geschäfte in Russland in Grenzen gehalten haben.
Verkäufe gab es im Februar somit auch nicht.

Dividende

Wenn momentan auf eines Verlass ist, dann sind es die fließenden Dividenden. Sie bilden aus meiner Sicht eine kalkulierbare Rendite in unsicheren Zeiten.
So hat sich die Februardividende im Vergleich zum Vorjahr um 35% erhöht. Zugegeben auf einem noch nicht sehr hohen Niveau, aber wichtig sind die Vorjaressteigerungen.

Abbildung 1: Dividende nach Monat Stand 02/22
Abbildung 2: Dividendeübersicht Stand 02/22

Im März erwarte ich weitere Steigerungen, aber das ist im Vergleich zum Vorjahr auch nicht allzu schwer. Der Jahresbeginn ist bei meiner Depotstruktur eher schwächer, was die Dividendenausschüttungen angeht (und in diesem Jahr auch die Performance).
Trotzdem cool zu sehen, dass ich jetzt schon nach zwei Monaten über dem Jahresergebnis aus 2020 liege.

Watchlist

Auch wenn ich in der aktuellen Situation nichts überstürze und mir die Turbulenzen an den Märkten von der Seitenlinie aus anschaue, die ein oder andere Aktie hat durch die Kriegsangst eine ganz interessante Bewertung erreicht.
Folgende Aktien beobachte ich momentan genaue:

  • Cliq Digital: Ich habe bereits über meinen Favoriten für 2022 berichtet. Seither ist der Kurs von Cliq Digital noch einmal gesunken (Kein Wunder bei der aktuellen Marktlage). Die Bewertung macht das allerdings nur noch lächerlich niedriger. Eine Dividende von 1,1€ ist inzwischen vorgeschlagen, was eine Rendite von 5,5% zum aktuellen Kurs bedeutet. Wahrscheinlich stocke ich noch einmal auf.
  • Naga Group: Naga ist ein Fin-Tech Unternehmen, das sich auf seinen Plattformen auf Social Investing spezialisiert hat. Im März launcht Naga seine neue Trading Plattform NAGAX mit Fokus auf Kryptowährungen und dynamisiert sein Wachstum damit weiter. Im Januar hat Naga bereits ein Rekordumsatz von 8 Millionen Euro erzielt und diesen damit gegenüber dem Vorjahresmonat fast verdreifacht. Trotz dieser Steigerungen ist Naga attraktiv bewertet und bietet damit viel Potential.
  • Unilever: Eine sehr defensive Aktie, aber durch die angekündigten Umstrukturierungen und die angekündigte Margenerhöhung von Konkurrent Reckitt Benckiser könnte auch bei Unilever bald wieder Leben in die Aktie kommen. Zumal Unilever seine Preise im Zuge der Inflation dynamisch anpassen kann.
  • Barclays Bank: Wie bereits oben beschrieben, wurden Bankaktien im Zuge der Sanktionen gegen Russland abgestraft. Sobald sich abschätzen lässt, wie viel europäische Banken wirklich in Russland investiert waren, könnten einige von ihnen eine gute Bewertung aufweisen.

Von meiner Watchlist gerutscht ist vorerst BASF, da die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland diese direkt treffen und vor allem BASF unter den steigenden Energiepreisen leiden wird. Was sich bereits im Ausblick für 2022 wiederspiegelt. Nichtsdestotrotz bietet BASF in diesem Jahr eine attraktive Dividende und ist für die Zukunft gut aufgestellt. Wenn die Energieprobleme in den Griff zu bekommen sind.

Fazit

  • Die unruhigen Zeiten an den Börsen dürften vorerst andauern, solange die Russland-Krise nicht ein absehbares Ende nimmt.
  • Die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland sind noch gar nicht absehbar, etwaige Folgen aber bereits an den Börsen gehandelt.
  • Dementsprechend halte ich mich vorerst mit Käufen zurück, sehe aber bereits günstig bewertete Aktien, die nicht direkt von der Krise betroffen sein dürften, im Sog der Panik aber ebenfalls verloren haben.
  • Gegen Verkäufe habe ich mich bereits zu Beginn des Krieges entschieden, es wäre Wahnsinn gerade jetzt von der Entscheidung abzurücken.
  • Einzige Freude bereiten aktuell Dividenden. Wenn auch auf einem recht niedrigen Niveau konnte ich die Februar Dividende im Vergleich zum Vorjahr um 35% steigern.
  • Ich beobachte meine Watchlist genau und werde nachkaufen, sobald sich die Krise etwas besser überblicken lässt. Allerdings ist keine Eile geboten.

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