Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Was passiert, wenn du die besten Börsentage verpasst

Was passiert, wenn du die besten Börsentage verpasst

Viele Unsicherheitsfaktoren für Aktien

Was der Krieg für die Märkte bedeutet brauche ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Ich denke, wir alle haben mit den schwankenden Kursen und hohen Unsicherheitsfaktoren bereits unsere Erfahrungen gemacht. Tendenziell eher schlechtere würde ich sagen.

  • Kriegssorgen
  • Inflation
  • Energiekrisen
  • Rohstoffengpässe
  • Lieferkettenprobleme
  • Zinserhöhungen
  • Corona

Um nur die zu nennen, die einem aktuell als erstes in den Sinn kommen. Kein gutes Marktumfeld für Aktien könnte man meinen. Zumindest ein schwieriges, so viel ist sicher. Aber eines sollte man bei aller Vorsicht auch nicht vergessen. Wie es immer so schön heißt: An den Börsen wird die Zukunft gehandelt. Und die beinhaltet hoffentlich – andernfalls hätten wir ohnehin ganz andere Sorgen – ein Europa ohne offenen Krieg und eine funktionierende Wirtschaft.
Ich persönlich setze also zumindest mit meinem langfristigen Anlagehorizont darauf, dass Aktien eine erfolgreiche Anlagemöglichkeit bleiben. Und Allzeithochs an den Börsen irgendwann wieder erreicht werden.

Kaufen oder noch warten?

Das ist auch der Grund, wieso ich einen Großteil meiner Aktien bei Kriegsausbruch behalten habe. Nun gut, alle meine Aktien. Zugegeben, zwischenzeitlich mit einigen Verlusten. Aber ich denke langfristig, also Ruhe bewahren ist angesagt.
In der Zwischenzeit bleibt die Frage, wann und ob der Zeitpunkt gekommen ist, Aktien zu kaufen und die ein oder andere Kursschwäche auszunutzen. Ob die Kurse weiter sinken werden kann niemand genau sagen. Die oben genannten Risikofaktoren könnten ein Argument dafür sein. Auf der anderen Seite führen bereits kleinste Nachrichten der Entspannung oder auch nur Hoffnungen zu Kursanstiegen. Das lässt zumindest den Gedanken zu, dass Anleger wieder bereit sind, ihr Geld zu investieren.
Was ich bereits oft gelernt habe: Wie man es macht, macht man es falsch. Darum kaufe ich zumindest in Teilen dort ein, wo Aktien meiner Meinung nach günstig bewertet sind. Dabei gehe ich vorsichtig vor, eher in kleineren Tranchen und immer mit ausreichend Cash in der Hinterhand, um bei weiteren Kursrücksetzern weiter einkaufen zu können. Erfahrungsgemäß ärgere ich mich aber mehr über verpasste Chancen, als über zeitweise Verluste. Daher möchte ich zumindest nicht vollkommen an der Seitenlinie bleiben und abwarten.

Verpasse nicht die besten Börsentage

Es gibt sogar handfeste Beweise dafür, dass es durchaus Sinn macht, auch in Krisenzeiten investiert und am Ball zu bleiben. Denn einige Analysen zeigen auf, dass du einen signifikanten Anteil deiner Rendite verlierst, wenn du nur einige wenige der kursstärksten Tage im Jahr verpasst. Ein ungünstiger Ausstieg hat ernste Konsequenzen für deine Rendite. Und diese Tage kommen in den aktuell unruhigen Märkten unerwartet und plötzlich.

Analysen der Sutor Bank und von JP Morgan zeigen, dass ein Anleger der im Dax zwischen 1988 und 2018 die 13 stärksten Tage verpasst hat, nur die Hälfte der Rendite erzielt hat wie jemand, der vollständig investiert geblieben ist. Bezogen auf eine in diesem Zeitraum erhaltende Rendite von 7,2% pro Jahr.
Wer gar die 33 besten Tage verpasst hat, hätte mit seinem 31-jährigen Dax Investment sogar Geld verloren.
Mag unrealistisch klingen, ist es in meinen Augen aber keinesfalls. Oft folgen die stärksten Börsentage innerhalb von zwei Wochen nach den schlechtesten. Also genau dann, wenn viele aus Panik verkauft haben.
Dieses Phänomen zeigt sich nicht nur im Dax. Im S&P 500 hat es zwischen 1988 und 2018 ausgereicht 17 der besten Börsentage zu verpassen, um seine Rendite zu halbieren. Im MSCI World waren es die 12 besten Tage. Bei 30 wäre die Rendite negativ gewesen.

Auch wenn es nicht wahrscheinlich ist gleich alle besten Börsentage zu verpassen, bereits einige wenige können ausreichen, um deine Rendite stark zu schmälern. Manchmal ist es also besser, investiert zu bleiben und die Erholung nicht zu verpassen.

Köpfchen ist gefragt

Alles in allem ist im aktuellen Marktumfeld Köpfchen gefragt. Während in der Phase nach dem Corona Crash so ziemlich jedes Investment zum Erfolg führte, vor allem wenn man irgendwelche Tech-Werte gekauft hat, ist jetzt schon mehr Fingerspitzengefühl gefragt.
Verkaufen kann durchaus sinnvoll sein, wenn deine Aktien überproportional unter den oben genannten Risikofaktoren leiden. Aber ganz auszusteigen oder erst nach einer möglichen Erholung wieder einzusteigen kann deine Rendite stark senken.
Letztlich kann niemand sagen, wie sich der Markt entwickeln wird. Wichtig ist, dass du dir Gedanken über deine Strategie machst und dir der Auswirkungen bewusst bist.
Ich persönlich kaufe langsam nach, um angesprochene starke Börsentage nicht zu verpassen, behalte mir aber gleichzeitig ein gewisses Cash Polster in der Hinterhand, um bei weiter sinkenden Kursen nicht nackig dazustehen.

Fazit

  • Unsicherheitsfaktoren sind nach wie vor hoch. Unter anderem sind da Kriegssorgen, Inflation, Energiekrisen, Rohstoffengpässe, Lieferkettenprobleme, steigende Zinsen und Corona zu nennen.
  • Alles keine Faktoren, die sich positiv auf die Rendite von Aktien auswirken
  • Der langfristig orientierte Investor kann auf eine Beruhigung der Lage setzen.
  • Verkäufe aus Angst vor Verlusten sollten gut überlegt sein. Ein falscher Ausstiegszeitpunkt kann sich signifikant auf die Rendite auswirken.
  • wer im Dax zwischen 1988 und 2018 die 13 stärksten Tage verpasst hat, hat nur die Hälfte der Rendite erzielt wie jemand, der vollständig investiert geblieben ist
  • Im S&P 500 hat es zwischen 1988 und 2018 ausgereicht 17 der besten Börsentage zu verpassen, um seine Rendite zu halbieren. Im MSCI World waren es 12 Tage.
  • Letztlich kann niemand sagen, wie sich der Markt entwickeln wird. Wichtig ist, dass du dir Gedanken über deine Strategie machst und dir der Auswirkungen bewusst bist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert