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Wie kommt ein Aktienkurs zustande

Wieso sollte dich das interessieren

Wenn du eine Aktie kaufst oder verkaufst solltest du wissen, was mit dieser passiert und wo sie herkommt. Und vor allem, wieso sie so viel kostet, wie sie kostet. Das kann dabei helfen zu verstehen, wo der Kurs in Zukunft möglicherweise hingeht.
Essentiell wichtig ist das nicht unbedingt, um mit dem Investieren zu starten. Ich habe mir über diese Dinge auch erst wirklich Gedanken gemacht, als bereits die ersten Aktien in meinem Depot lagen. Und zugegebenermaßen die ersten Verluste realisiert wurden. Ja, mein Start an der Börse war holprig. Als Erfahrung aber der Grundstein für meine heutige gute Performance. So, das musste mal gesagt werden. Ich nehme mich hier oft genug selbst aufs Korn.
Das Verständnis für Börse und Kurse kann also sehr hilfreich sein. Wenn du eine Aktie kaufst nimm dir ein paar Sekunden um zu überlegen, wieso der Aktienkurs gerade da ist wo er ist und wieso er auch in Zukunft steigen sollte.

Wie kommt der Kurs einer Aktie zustande – das Orderbuch

Wie so häufig auf Märkten bestimmen auch an den Börsen Angebot und Nachfrage die Preise. Ganz so einfach wie es klingt ist es allerdings nicht, weshalb heute Computersysteme die Ermittlung eines Aktienpreises übernehmen. Grundlage hierfür ist das sogenannte Orderbuch. Hier werden alle Kauf- und Verkaufsangebote einer Aktie gegenübergestellt.

Aufbau des Orderbuchs

Man kann sich das Orderbuch wie eine einfache Tabelle vorstellen. Links stehen die Preise, zu denen Marktteilnehmer bereit sind eine Aktie zu kaufen, rechts stehen die Verkaufsangebote.

Abbildung 1: Aufbau Orderbuch

Die linke Spalte wird dabei „Geld“ und die rechte Spalte „Brief“ genannt.
Auf der Geld-Seite stehen die Orders mit dem höchsten Preis oben, auf der Brief Seite die mit dem kleinsten Preis.

So kommt der Aktienkurs zustande

Der Kurs einer Aktie ist derjenige, zu dem die meisten Aktien gehandelt werden können, das heißt, zu dem es am meisten übereinstimmende Kauf- und Verkaufsorders gibt.
In dem oben gezeigten Beispiel, natürlich stark vereinfacht, ermittelt nun das Computersystem, zu welchem Kurs wie viele Aktien den Besitzer wechseln könnten.

Abbildung 2: Kursbildung über das Orderbuch
  • Zu einem Preis von 56€ würden laut Orderbuch 100 Stück der Aktie gekauft werden können. Dagegen würden 210 Stück verkauft werde können, da die Orders mit einem niedrigeren Verkaufspreis natürlich einen höheren Wert nehmen würde. Eine Übereinstimmung von 100 Stück ist also möglich.
  • Zu einem Kurs von 53€ würden schon 220 Stück gekauft werden. Klar, ist ja auch günstiger. Dagegen würden aber nur 170 Stück verkauft werden. Ein Umsatz von 170 Stück ist möglich
  • Zu einem Preis von 50€ würden natürlich alle gerne kaufen, aber nur 40 Stück könnten verkauft werden.

Der höchste Umsatz findet sich also bei einem Preis von 53€. Der Aktienkurs steht fest.

Das Orderbuch wird ständig aktualisiert und der Aktienkurs somit laufend neu berechnet. Ist die Nachfrage höher als das Angebot, steigen die Kurse.

Kann ich den Aktienkurs selbst beeinflussen

Du selbst wirst wahrscheinlich nie genügend Kaufkraft besitzen, um einen Aktienkurs zu beeinflussen. Die Marktkapitalisierung der meisten an der Börse gehandelten Unternehmen beträgt viele Millionen oder Milliarden Euro. Da macht dein Geld nicht viel aus.
Bis vor kurzen gab es sogar Zweifel, ob Privatanleger generell einen großen Einfluss auf Kurse haben können. Die gängige Meinung war, dass diese eher durch die großen institutionellen Anleger und Hedgefonds beeinflusst werden.
Die Meme-Stock Aktien haben hier allerdings das Gegenteil bewiesen.

Fazit

  • Zu wissen wie ein Börsenkurs zustanden kommt kann zwar für dein Verständnis hilfreich sein, ist aber wie viele andere theoretische Grundlagen nicht zwingend notwendig, um mit dem Investieren anzufangen.
  • Der Aktienkurs eines Unternehmens hängt von Angebot und Nachfrage ab.
  • Computersysteme ermitteln den Kurs über das sogenannte Orderbuch.
  • Kauf- und Verkaufsangebote werden darin gegenübergestellt und der Kurs gesucht, zu dem am meisten Aktien den Besitzer wechseln können. Das ist dann der Aktienkurs.
  • Einzelne Privatanleger können mit ihrer Kaufkraft keine Aktienkurse beeinflusse, dafür braucht es große Investoren oder sehr viele Kleinanleger wie bei den Meme-Stocks.

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