Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Depotupdate 06-09/22 – Retter in der Not

Depotupdate 06-09/22 – Retter in der Not

Dividenden als Motivationshilfe

Da das letzte Depotupdate vom Monatsabschluss Mai berichtet, habe ich einiges nachzuholen. Darum folgt hier nun eine Zusammenfassung der letzten vier Monate. Um die Spannung direkt zu nehmen – wie es ein guter Schriftsteller so macht – viel Positives gibt es nicht zu berichten. Das werdet ihr aber wahrscheinlich aus euren eigenen Depots kennen, wenn ihr nicht eine geniale und gut getimte Short-Wette eingegangen seid.

Tatsächlich sind das Einzige, was mich in den letzten Monate motiviert hat, meine Dividenden gewesen. Ich will nicht sagen, dass ich ohne meine Dividenden der Börse den Rücken gekehrt hätte. Dafür habe ich hier schon viel zu oft gepredigt, dass die Börse eine langfristige Angelegenheit ist und dass Kursrücksetzer eine Chance für Nachkäufe sind. Tatsache ist aber natürlich, dass sich das leicht sagen lässt, solange es gut läuft.
Ich bin jedenfalls heilfroh, dass ich mit dem stetigen Dividendenstrom auf mein Konto nicht aus dem Auge verliere, wieso ich investiere.

Nicht nervös zu werden ist das Schwierigste

Ich will euch nicht langweilen und als tausendster Blogger davon berichten, wie wichtig es ist, in der aktuellen Phase nicht den Kopf zu verlieren. Tatsächlich habe ich selber gemerkt, dass das leichter gesagt als getan ist. Mein Depot hat inzwischen ordentlich Federn gelassen und ich habe viel Selbstbeherrschung gebraucht, nicht die Reißleine zu ziehen. Daher habe ich versucht, mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Nämlich meine Dividendenrekorde und günstige Nachkäufe.

Käufe und Verkäufe

Bei den Verkäufen habe ich es geschafft, mich einigermaßen an meine eigenen Appelle zu halten. Daher ist die Liste hier eher übersichtlich:

Tabelle 1: Verkäufe Juli-Oktober 2022

The Naga Group war leider ein Griff ins Klo. Ich musste die Reißleine wegen fehlendem Jahresabschluss 2021 und fehlerhafte und korrigierten Bilanzen ziehen. Natürlich konnte ich einen Verlust nicht verhindern, bin aber inzwischen froh, mir das Elend von der Seitenlinie aus anschauen zu können. Wieder was gelernt und ein weiterer Beweis dafür, meine Anlagekriterien zu befolgen.

Der Verkauf der Deutschen Telekom hat keine besonderen Gründe, hier wollte ich einfach ein paar Gewinne mitnehmen, nachdem die Aktie ganz gut gelaufen ist.

Auf der Seite der Käufe sieht es schon etwas wilder aus. Wie gesagt, ich habe versucht die niedrigen Kurse für Neu- und Nachkäufe zu nutzen. Natürlich sind die Kurse seit den Käufen teilweise weiter gesunken, das macht mich allerdings ausnahmsweise nicht nervös. Das perfekte Timing gibt es nicht und nachkaufen kann ich immer noch, um meine Einstandskurse zu senken.

Tabelle 2: Käufe Juli -Oktober 2022

Dividenden

Wirklich aufbauend waren meine Dividenden, die sowohl den Vorjahreswert, als auch mein Ziel für 2022 bereits jetzt deutlich übertroffen haben.
Ich mache es kurz:

Abbildung 1: Dividenden nach Monat
Tabelle 3: Dividendenübersicht Gesamt

Mein Ziel, 1.200€ Netto-Dividende und damit 100€ pro Monat, habe ich bereits weit überboten. Tatsächlich lande ich voraussichtlich bei knapp 125€ Netto-Dividende pro Monat in diesem Jahr. Damit kann ich mein Ziel für nächstes Jahr, 200€ Dividende pro Monat, realistisch verfolgen.

Am wichtigsten waren meine Dividenden in den letzten Monaten aber, um mir aufzuzeigen, dass meine Investments an der Börse weiterhin ihren Zweck tun. Und dass mein Ziel, finanziell unabhängig zu werden, trotz des aktuellen Bärenmarktes weiter Gestalt annimmt.

Watchlist

Auf den ersten Blick wirken inzwischen viele Aktien preiswert. Alleine die voraussichtlichen Dividendenrenditen einiger Werte lassen einen fast schwach werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Quartalszahlen stimmen und Dividenden nicht gekürzt werden. Und eben hier liegt das große Fragezeichen. Es ist sicherlich angebracht, jetzt nicht schon alle Kohlen ins Feuer zu werfen, die aktuellen Kurse aber auch nicht vollkommen zu ignorieren. Ich werde jedenfalls bei folgenden Werten einen genaueren Blick auf die Quartalszahlen wagen:

  • Merck US: Zum einen sind Aktien aus der Gesundheitsbranche auch in Krisenzeiten meist eine sichere Nummer, da Gesundheit unabhängig von anderen Geschehnissen bezahlt werden muss. Zum anderen verfügt Merck in der Krebsimmuntherapie und in der Tiergesundheitssparte viel Potenzial mit zweistelligen Wachstumsraten. Einzig der im Jahresverlauf bereits sehr gut gelaufene Kurs lässt mich noch abwarten.
  • Unilever: Nach den teilweise guten Zahlen der Konkurrenz bin ich gespannt, wie sich Unilever in seinem Transformationsprozess schlägt.
  • JP Morgan: Da ich einige Bankenwerte in meinem Depot habe, interessiert mich besonders, wie sich die erhöhten Zinsen auf das Ergebnis auswirken. Die ersten Ergebnisse sind recht vielversprechend.
  • Amadeus Fire: Ist in den letzten Monaten sehr stark abgestraft worden, obwohl die Ergebnisse stimmen. So ergibt sich inzwischen eine attraktive Dividendenrendite, ein intaktes Dividendenwachstum eine viel Erholungspotential.

Fazit

  • In den letzten Monaten hat es viel Selbstbeherrschung gebraucht, das Licht am Ende des Börsentunnels zu sehen
  • Meine Dividenden haben mich motiviert, meinen Weg weiterzugehen
  • Meinen Zielwert von 1.200€ Netto-Dividende für 2022 habe ich bereits überboten
  • Jetzt gilt es, weiter ruhig zu bleiben und die niedrigen Kurse mit Bedacht auszunutzen
  • Wir müssen uns allerdings im Klaren darüber sein, dass es mit den Kursen weiter bergab gehen kann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert